Ethnische Politik im digitalen Raum

Wie kommunizieren politische Gruppen, die ethnische Interessen vertreten, im Internet? Der Open-Access-Datensatz eines Forschungsteams der Universität Konstanz ermöglicht neue Einblicke in das Online-Kommunikationsverhalten dieser Akteure.
© Pixabay, Alexandra Koch

Frederik Gremler und Nils B. Weidmann vom Exzellenzcluster “The Politics of Inequality” der Universität Konstanz haben einen Open-Access-Datensatz mit mehr als 2000 Webseiten, Facebook-, Instagram- und Twitter/X-Kanälen von 265 politischen Gruppen zusammengestellt: Ethnic Organizations Online (EO2). Er basiert auf der umfassenden Ethnic Power Relations-Datenbank und ermöglicht die Erforschung unterschiedlicher Fragen mit Bezug zu Wahlen, Politik und ethnischen Akteuren – zum Beispiel in der Friedens- und Konfliktforschung oder in den Kommunikationswissenschaften.

In ihrem den EO2-Datensatz begleitenden Open-Access-Artikel liefern die Konstanzer Forschenden bereits Antworten auf konkrete Fragen: Wie hängen politische Ziele einer Gruppe mit Präsenz in den sozialen Medien und publizierten Inhalten zusammen? Beeinflussen Wahlen die Häufigkeit der Nutzung? Gibt es dabei unterschiedliche Muster in Autokratien und Demokratien? Wie wirkt sich der Status einer Gruppe im politischen Machtgefüge (beispielsweise Regierungsbeteiligung) auf die Inhalte der Online-Kommunikation aus?


Der EO2-Datensatz (doi: 10.7802/2612) sowie das zugehörige Codebook sind im GESIS-Repository hinterlegt und können dort frei heruntergeladen werden.


Der Artikel (doi: 10.1177/00223433241231844) ist open access im “Journal of Peace Research” erschienen.
 

Amélie Kroneis

Von Amélie Kroneis - 01.07.2024