Initiiert durch die Taras Shevchenko National University in Kiew, Mitglied der EUniWell-Allianz und langjährige Partneruniversität der Universität Konstanz, fand am 9. Mai 2023 eine europaweit koordinierte Veranstaltung aller EUniWell-Partneruniversitäten statt. Zentraler Bestandteil dieser Veranstaltung war eine Live-Videokonferenz zwischen den Universitäten, zu der ein hochrangiger Ehrengast angekündigt wurde, dessen Identität jedoch bis zum Ende geheim gehalten werden musste.

Das Geheimnis wird endlich gelüftet
Pünktlich um 16 Uhr lüftete sich dann das gut gehütete Geheimnis, als neben den Kacheln aller elf EUniWell-Universitäten Volodymyr Zelenskyy, Präsident der Ukraine, als Teilnehmer der Videokonferenz auf den Videowänden erschien. Nach einer kurzen Begrüßung durch Volodymyr A. Bugrov (Rektor der Taras Shevchenko National University of Kyiv) und Beatrix Busse (EUniWell Chief Development Officer) begann der ukrainische Präsident seine Ansprache an die Anwesenden. Das zentrale Thema: Die Notwendigkeit von Tapferkeit und Mut für den Erhalt unserer Freiheit und der Europa verbindenden Werte.

"All of you can look at the path that your countries have taken in the struggle for freedom for people, in the struggle for our Europe, which we know and value, and see that it was the path of courage - of specific courageous people who built our community of free nations".

Volodymyr Zelenskyy

Er mahnte jedoch auch zur Vorsicht. Man dürfe die mühsam errungenen Rechte und Freiheiten nicht als gegeben ansehen. Das führe uns der russische Angriffskrieg nur allzu deutlich vor Augen: "This brutal terrorist war waged by Russia against Ukraine is a reminder to each of our countries, to each and every one of you personally that you may need courage today just as courage was needed at any other time to protect freedom and our European values".

President Zelenskyy adressing EUniWell on Europe Day 2023

https://www.youtube.com/watch?v=ojEB-29rhRc

Studierenden richten Fragen an den Präsidenten
Im Anschluss von Zelenskyys Rede hatten Studierende aus dem Auditorium die Möglichkeit, direkt Fragen an den Präsidenten der Ukraine zu richten. Diese beschäftigten sich insbesondere mit der aktuellen und zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Mitgliedstaaten der Europäischen Union – auf politischer Ebene und im Bereich Bildung – sowie Möglichkeiten zur Unterstützung der Ukraine durch die Europäischen Staaten in der aktuellen Situation.

Das Rahmenprogramm an der Universität Konstanz
In Konstanz selbst begann die Rahmenveranstaltung zum Event bereits knapp eine Stunde vor der Live-Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten. Unter dem Motto „Celebrating Europe Day with our European Partners” hatten sich etwa 200 Studierende und Angestellte der Universität vor den Videowänden im Bibliotheksbereich der Universität eingefunden, als Dorothea Debus, Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Diversity an der Universität Konstanz, die Veranstaltung mit ihrer Ansprache eröffnete.

“At the University of Konstanz, located at the heart of Europe, we are intimately connected with Europe and the world. We are firmly committed to being an international institution - with respect to our teaching, with respect to our research, and also with respect to our University administration.”

Dorothea Debus

Darin nahm Debus unter anderem auf die berühmte Rede des ehemaligen französischen Außenministers Robert Schuman und deren zentralen Satz Bezug, dass der Beitrag, den ein organisiertes und lebendiges Europa für die Zivilisation leisten kann, unerlässlich für die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen sei. „This, I think, is what we should put at the centre of our attention today: The maintenance, and the urgent hope for re-establishment, of peaceful relations across Europe”, so Debus.

Mit Schuman und seinen Ideen beschäftigte sich auch der erste Vortragende des Rahmenprogramms, Dirk Leuffen. Der Professor für Politikwissenschaft und Internationale Politik an der Universität Konstanz referierte zum Thema „Schuman 2023“. Im Anschluss sprachen zwei ukrainische WissenschaftlerInnen, die derzeit an der Universität Konstanz forschen: Yeliena Kovalska, Soziologin aus der Ukraine und MSCA4Ukraine Fellow an der Universität Konstanz, hielt einen Vortrag zum Thema „Ukrainian War Refugees in Konstanz: Main Problems and Plans for Future“. Maryna Lytvyn, Wirtschaftswissenschaftlerin an der Dnipro University of Technology und Zukunftskolleg-Visiting-Fellow, referierte danach zum Thema „Ukrainian European Studies Association“.

Dirk Leuffen

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Dorothea Debus

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Maryina Lytvyn

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Yeliena Kovalska

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Über die EUniWell-Allianz
EUniWell ist eine von derzeit 44 europäischen Hochschulallianzen, die von der EU-Kommission mit dem Ziel finanziert werden, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen, in dem Lernen, Studieren und Forschen über nationale Grenzen hinweg eine Selbstverständlichkeit ist. EUniWell wurde im Jahr 2020 in der zweiten Pilotphase der Europäischen Hochschulinitiative gestartet. Die Allianz verfolgt einen ganzheitlichen, wissensbasierten und handlungsorientierten Ansatz zum Thema Well-Being und folgt damit der Aufforderung des Rates der Europäischen Union an die Mitgliedsstaaten, sich für das Wohlbefinden der Menschen einzusetzen.

Nachbericht zur Veranstaltung auf der EUniWell-Website

Offizielle Mitteilung des ukrainischen Präsidialbüros zu der EUniWell-Veranstaltung and Video