Verzweigte Raumzeiten in Theorie und Anwendung

Gibt es in Raum und Zeit Ereignisse mit echten alternativen Ausgängen, die selbst bei bestem Wissen nicht eindeutig vorhersagbar sind? „Gibt es!“ sagen Thomas Müller, Nuel Belnap und Tomasz Placek in ihrem Open-Access-Buch.
© Daniel Schmidtke

Die Lehre des Determinismus geht von der Annahme aus, dass alles, was in unserer raum-zeitlichen Welt passiert, vorherbestimmt ist: Basierend auf eindeutigen Regeln und Gesetzen folgt jegliches Geschehen einem nicht beeinflussbaren Verlauf. In ihrem Open-Access-Buch „Branching Space-times: Theory and Applications“ vertreten Thomas Müller, Professor für Philosophie an der Universität Konstanz, und seine Fachkollegen Nuel Belnap und Tomasz Placek im Sinne eines objektiven Indeterminismus den Gegenstandpunkt, dass es Ereignisse gibt, die nicht einmal theoretisch eindeutig vorhersagbar sind. Sie stellen in dem Buch die formale Theorie der sogenannten „verzweigten Raumzeiten“ zum ersten Mal umfassend vor und beschreiben zusätzlich die philosophisch relevanten Konsequenzen ihrer Theorie sowie deren Anwendungen in der Metaphysik und der Wissenschaftsphilosophie.


Das Open-Access-Buch (doi: 10.1093/oso/9780190884314.001.0001) der Oxford University Press wird auf dem Dokumenten-Server KOPS der Universität Konstanz kostenlos zum Download angeboten. Die Open-Access-Gebühren wurden teilweise über den Publikationsfonds der Universität Konstanz finanziert.

Daniel Schmidtke

Von Daniel Schmidtke - 17.08.2022