Frischer Wind in der Literatur­wissen­schaft

Prof. Dr. Timo Müller ist neuer Professor für Amerikanistik, Fachbereich Literaturwissenschaft mit Kunst- und Medienwissenschaft.

Timo Müller ist seit dem 1. Januar 2019 Professor für Amerikanistik im Fachbereich Literaturwissenschaft mit Kunst- und Medienwissenschaft. In seinem Büro stapeln sich die Umzugskisten, es sind hauptsächlich Bücher darin verstaut. Gelegenheit, die Kolleginnen und Kollegen sowie den Fachbereich kennenzulernen, hatte er aber bereits. Die Atmosphäre erlebe er als besonders positiv, unter anderem, weil sämtliche Literaturwissenschaften gemeinsam untergebracht sind:

„Man hat miteinander zu tun, man tauscht sich aus und lotet gemeinsame Interessen aus. Das empfinde ich als ein sehr angenehmes Arbeiten.“

Timo Müller forscht unter anderem zur Literaturgeschichte des Modernismus, zur Geschichte der afroamerikanischen Literatur sowie zu neuen lyrischen Formen wie Hip Hop oder Slam Poetry, die aus der amerikanischen Populärkultur heraus entstanden sind. Die Begeisterung für das Thema Amerika rühre jedoch ganz klar aus der Faszination für das Land, so Müller: „Ich war das erste Mal mit 18 Jahren in Amerika und das Land hat mich von Anfang an in seinen Bann geschlagen, weil es so ganz anders ist als Europa“. Diese Faszination war es auch, die ihn zu einer wissenschaftlichen Karriere in der Amerikanistik inspiriert hat.

Dabei weitet Timo Müller seine literaturwissenschaftlichen Studien auch auf kulturwissenschaftliche Themen wie Environmental Studies oder Mobilitätsforschung aus und überschreitet dabei gerne Disziplin- und Landesgrenzen. Ganz im Sinne der transnationalen Amerikastudien begreift er amerikanische Literatur nicht nur im eigenen literatur- und kulturwissenschaftlichen Zusammenhang, sondern verfolgt im Schulterschluss mit der Anglistik, der Germanistik oder auch der Romanistik eine vergleichende Sichtweise auf literarische und kulturwissenschaftliche Zusammenhänge.

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In Konstanz fühle er sich diesbezüglich sehr gut aufgehoben, so Müller: „Der Ansatz, in der Literaturwissenschaft auch über Nationengrenzen hinaus zu denken, wurde hier von Beginn an gepflegt“. Er wird unter anderem am Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKF) der Universität Konstanz beteiligt sein, der Nachfolgeeinrichtung des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“. Gerade zu Forschungsthemen wie Mobilität und der Rolle Europas in der globalen Welt kann er als Amerikanist viel beitragen:

„In vielerlei Hinsicht steht Amerika ja das noch bevor, was Europa bereits hinter sich hat: der Bedeutungsverlust als Zentrum der Welt“.

Persönliches

Timo Müller wurde 2014 an der Universität Augsburg habilitiert. Vor seinem Ruf nach Konstanz hatte er Vertretungsprofessuren an den Universitäten Greifswald und Regensburg inne und verbrachte ein Jahr als Research Fellow für African American Studies an der Harvard University. Die Universität Konstanz schätzt er besonders, weil sie sehr forschungsbezogen ist: „Man merkt, dass die Leute nach Qualität und Exzellenz in der Forschung ausgewählt wurden. Ich bin hier von hochkarätigen Kolleginnen und Kollegen umgeben.“

Dr. Tullia Giersberg

Von Dr. Tullia Giersberg - 14.02.2019