Zeit und Zeitlosigkeit in der viktorianischen Dichtung

Das Nachdenken und Erleben von Zeit hat sich im 19. Jahrhundert grundlegend verändert. Zu diesem Schluss kommt Irmtraud Huber in ihrem Open-Access-Buch, in dem sie die Transformation von Zeit und Dichtung im viktorianischen Zeitalter untersucht.
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Zeit ist relativ. Dies gilt laut Irmtraud Huber, Professorin am Fachbereich Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften der Universität Konstanz, auch für die Poesie. In ihrem kostenlos zugänglichen Buch fragt sie nach dem Verhältnis von Dichtung und Zeit am Beispiel der im Großbritannien des 19. Jahrhunderts entstandenen Lyrik. Vor dem Hintergrund von wissenschaftlicher Neuerung, fortschreitender Industrialisierung und einem sich ausbreitendenden Geschichtsbewusstseins zeigt die Anglistin, dass sich nicht nur das Konzept und Verständnis von Zeit änderte, sondern auch die Formen und Definitionen der Poesie.

Diese historische Perspektive bietet dabei ein Korrektiv zum Ideal einer zeitlosen Lyrik und verdeutlicht, wie sich literarische Formen und theoretische Konzepte wandeln. Huber identifiziert zudem einen konzeptionellen Rahmen für die Analyse von Zeitstrukturen in poetischen Texten in Hinblick auf die große Vielfalt von Gattungen und Formen, die die Poesie bietet.


Das Open-Access-Buch „Time and Timelessness in Victorian Poetry“ (doi: 10.1515/9781399511834) steht auf dem Dokumentenserver KOPS der Universität Konstanz zum kostenlosen Download zur Verfügung.
 

Charlotte Krause

Von Charlotte Krause - 14.12.2023