Soziale Teilhabe und Walkability

Beeinflusst die „Walkability“ eines Stadtbezirks die soziale Teilhabe seiner BewohnerInnen? Ein Team um Martina Kanning und Lukas Bollenbach ging dieser Frage in einer aktuellen Studie nach. Publikation und Rohdaten sind frei verfügbar, die Begutachtung öffentlich einsehbar.
© Christian Gertenbach (@kc_gertenbach) auf Unsplash.com

Nehmen Menschen, die in ihrer Wohngegend alles leicht zu Fuß erreichen können, mehr am sozialen Leben Teil? Und sind sie aktiver und zufriedener mit ihrer Nachbarschaft? Das untersuchten Forschende der Universität Konstanz anhand einer Befragung von 219 Personen aus zwölf Stuttgarter Stadtgebieten, die sich in ihrer Walkability unterscheiden – also der Fußgängerfreundlichkeit und wie die örtlichen Gegebenheiten aktive Mobilität begünstigen. Die Umfragedaten sind ebenso wie der zugehörige Open-Access-Artikel frei zugänglich.

Das überraschende Studienergebnis: Befragte aus Stadtteilen mit hoher und niedriger Walkability unterscheiden sich nicht in ihrer sozialen Teilhabe, aktiven Mobilität und Wahrnehmung der eigenen Wohngegend. Allerdings zeigte sich in Gegenden mit geringer Walkability ein stärkerer Zusammenhang zwischen diesen Variablen. Förderung von aktiver Mobilität und positiver Wahrnehmung der Wohngegend wären dort also mögliche Stellschrauben in der Städteplanung, um die soziale Teilhabe der BürgerInnen zu erhöhen.

Den Fachartikel „Social participation in the city: exploring the moderating effect of walkability on the associations between active mobility, neighborhood perceptions, and social activities in urban adults“ (DOI: 10.1186/s12889-023-17366-0) können Sie kostenlos auf der BMC-Website herunterladen. Dort finden Sie auch das öffentlich einsehbare Begutachtungsverfahren.

Der im Rahmen des Projekts generierte Umfrage-Datensatz (DOI: 10.48606/52) ist frei zugänglich auf KonDATA hinterlegt.

Mandy Haugg

Von Mandy Haugg - 22.03.2024